Der 8. August 2016 wird mir für immer im Gedächtnis bleiben. An diesem Tag kam die Yorkshirehündin mit dem Namen Top Secret zu mir. Diesen Namen hatte sie im Tierheim erhalten. Denn niemand wusste, woher sie gekommen war, und ihre Vergangenheit blieb ein großes Geheimnis. Sie hatte eines Abends vor der Tür des Tierheims gesessen. Sie war nicht tätowiert oder gechippt, hatte kein Halsband an, war sehr ungepflegt und hatte Untergewicht. Eine Pflegerin hatte mir gesagt, sie hatte den Eindruck, dass die kleine Hündin selbst entschieden hatte, ins Tierheim zu gehen. Denn sie war zwar immer sehr zurückhaltend und hatte sich immer alles mit großer Reserviertheit angesehen, aber sie hatte nie Angst gehabt und sich sehr schnell in das Leben im Zwinger eingefunden.
Top Secret und ich
Nun hatte ich einen Yorkshireterrier, obwohl ich eigentlich einen Labrador-Mix haben wollte. Der Unterschied zwischen den beiden Hunderassen ist gewaltig. Aber Secret verhielt sich eigentlich von vornherein wie mein verstorbener großer Hund. Sie lag gerne in ihrem Korb, sie wedelte, wenn ich sie ansprach, sie war aufmerksam und nach anfänglicher Schüchternheit immer darauf bedacht, mir zu gefallen. Sie folgte mir überallhin, ohne aufdringlich zu sein, konnte aber auch gut allein bleiben.
Ich hatte mir einige Tage Urlaub genommen, um ihr das Ankommen bei mir zu erleichtern. Morgens, mittags und abends ging ich mit ihr nach draußen. Aber sie wollte sich nicht hinhocken, um ihr Geschäft zu machen. Ich ging zu dem Tierarzt, der schon meinen anderen Hund betreut hatte. Der stellte fest, dass die kleine Dame eine sehr starke Blasenmuskulatur hatte. Er nahm an, dass sie bei ihrem früheren Besitzer kaum nach draußen gekommen war, und dass sie deshalb gelernt hatte, einzuhalten. Aber nach ein paar Wochen war sie soweit, dass sie bei jedem Spaziergang auch ihr Geschäft machte. Sie entspannte sich. Langsam lebte sie sich bei mir ein.